Das Wasser glitzert in der Sonne und die kleinen Boote, Kanus und Ausflugsschiffe auf der Trave gleiten unbeschwert an dir vorüber. Im verträumten Malerwinkel am Flussufer kannst du den Blick auf die wunderschöne Altstadtkulisse im Domviertel genießen und deinen Gedanken freien Lauf lassen. Das Glockengeläut des nahegelegenen Doms schallt zu dir herüber, die Schwäne auf dem Wasser nicken dir freundlich zu. Ein Picknick am grünen Uferrand, schnatternde Entenfamilien und entspanntes Schiffegucken gehören zum zeitlosen Glück an diesem verborgenen Sehnsuchtsort. Und wenn dir bei sommerlichen Temperaturen mal der Sinn nach einer kleinen Abkühlung steht, mach es wie die Schwäne und tauche die Füße einfach ins kühle Nass.
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Lieblingsplatz Malerwinkel
Entspanne dich, lass das Steuer los. Trudle durch die Welt, sie ist so schön!
Kurt Tucholsky
Wo ist der Malerwinkel in Lübeck?
Der Malerwinkel ist eine kleine Grünanlage in direkter Altstadtnähe am Westufer der Trave an der Wallstraße und historisch gesehen ein Teil der alten Wallanlagen vor dem Holstentor. Er ist durch die kleine hölzerne Dankwartsbrücke mit der Altstadtinsel verbunden. Dies ist genau der richtige Platz für eine Staffelei oder ein Urlaubsselfie mit lübschem Lebensgefühl. Die besondere Perspektive von diesem Fleckchen Erde auf das Altstadtquartier am Traveufer war von jeher bei Maler:innen und Fotograf:innen sehr beliebt und ist ein echtes Postkartenmotiv.
Am gegenüberliegenden Ufer wartet das gelassene Treiben an der Obertrave mit seinen sonnigen Caféterrassen, Kneipen und Restaurants auf dich. Hier triffst du zu jeder Jahreszeit auf lübsche Gastfreundschaft, sommerliche Tanzmusik und herzliche Gastgeber:innen. Schlendere an schmucken Altstadthäusern, kleinen Bootsanlegern am Traveufer und scheinbar endlosen Wäscheleinen zwischen den Bäumen am Wegesrand vorbei. Entdecke die kopfsteingepflasterten Gruben und romantischen Wohngänge mit den winzigen Gangbuden, die liebevoll gepflegt und oftmals wie Puppenstuben herausgeputzt werden. Tauche einfach in das friedliche Leben an der Obertrave ein!
Neugierig geworden? Dann nimm doch einfach an einer Stadtführung durch das malerische Domviertel teil!
Das weiße Gold der Stecknitzfahrer
Früher waren die Stecknitzfahrer und ihre Familien an der Obertrave zu Hause. Sie wohnten in enger Gemeinschaft in ihren kleinen Ganghäuschen in der Nähe des Flussufers, an dem ihre Salzkähne lagen. Sie schifften bereits seit dem Mittelalter bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts im Auftrag der Lübecker Kaufleute das kostbare „weiße Gold“ aus Lüneburg über die Stecknitz – den Vorläufer des heutigen Elbe-Lübeck-Kanals – bis nach Lübeck. Die Saline in Lübeck war die Einzige in ganz Nordeuropa. In Lübeck wurde das Salz in den Salzspeichern am Holstentor gelagert bis es mit Seeschiffen in den gesamten Ostseeraum exportiert wurde. Salz war ein kostbares Gut, der Bedarf war riesig und der Handel machte die 12 Lübecker Familien, die mit Salz handelten und damit auch Lübeck, reich. Heute gehört das alte Stecknitzfahrerviertel unterhalb des Doms zu den schönsten Ecken der Altstadt, in denen die Zeit stehengeblieben zu sein scheint. Entdecke das alte Wohnquartier mit seinen dicht bebauten, steilen Gruben mit holprigem Kopfsteinpflaster und verwinkelten Gängen und Höfen!
Wusstest du schon? Die Stecknitzregion schließt sich unmittelbar an das Lübecker Stadtgebiet an. Hier kannst du zahlreiche Naturschutzgebiete erkunden, aber auch kulturellle Sehenswürdigkeiten warten auf dich.
Übrigens: Achte auf die Fenster auf der Kanalseite am Salzspeicher, wenn es dunkel wird erscheint Nosferatu. Der Filmklassiker von Wilhelm Murnau wurde in Teilen vor mehr als 100 Jahren in Lübeck gedreht.
Wusstest du schon?
An der Musikhochschule Lübeck lernen Studierende aus 41 Nationen in einer familiären, weltoffenen Atmosphäre. Das Gebäude umfasst 22 historische Häuser, die alle miteinander verbunden sind. Durch die offenen Fenster hörst du Trompetenklänge, Musiker:innen studieren ihre Partituren auf den Bänken an der Obertrave. Das ganze Jahr kannst du Konzerte und Musikaufführungen besuchen. Einer der Höhepunkte des musikalischen Jahres ist das Brahms-Festival, das jährlich im Mai an die Obertrave einlädt.
Einen Einblick in das Lübeck des Jahres 1922 geben Ausschnitte aus dem Stummfilms "Nosferatu - Symphonie des Grauens " von Regisseur Friedrich Wilhelm Murnau. Die Aufnahmen der zerfallenen Lagerhäuser, in denen Graf Orlok seinen Unterschlupf findet, entstanden vor den Salzspeichern in Lübeck. Ein weiterer Lübecker Drehort war damals der noch heute bestehende „Füchtingshof” in der Glockengießerstraße.
Wundere dich nicht darüber, dass zwischen den Bäumen an der Obertrave frische Wäsche fröhlich im Wind flattert. Die Bewohner:innen der Altstadthäuser haben ihre Wäscheleinen am Flussufer aufgespannt und lassen die Wäsche hier direkt vor ihrer Haustür trocknen. Deshalb nennen sie ihre Straße auch liebevoll „Schlüpferallee“. Die Legende besagt, dass es hier aufgrund der ständigen Hochwassergefahr am Fluss keine Trockenkeller in den Häusern gab und es ein Privileg aus dem 14. Jahrhundert gestattet, die frisch gewaschene Wäsche öffentlich an der Straße zu trocknen. Bis heute!
Auf der kleinen Fußgängerbrücke an der Obertrave kannst du deinem Schatz ewige Liebe schwören und ein Liebesschloss mit euren Namen anhängen. Damit seid ihr einander und Lübeck für immer glücklich verbunden!
Sturmfluten führen an der Obertrave in manchen Jahren zu Hochwasser. Am Eckgebäude zur Pägonnienstraße ist zur Erinnerung an das Hochwasser vom 13. November 1871 eine Hochwassermarke angebracht. Die Bewohner:innen wappnen sich heutzutage frühzeitig und machen einfach ihre „Schotten“ dicht.
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