© Ingo Wandmacher

Finn allein an Bord

Vom Opti und der Lust am Segeln – eine Schule fürs Leben

Finn hat’s drauf.Er grinst von einem Ohr zum anderen, wenn er von seinen Segelabenteuern an Bord seines Optis „Hurricane“ erzählt. Und wenn es nach ihm ginge, wäre er am liebsten nur noch auf dem Wasser. Klar, Tennis spielt er auch – hauptsächlich im Winter - und in der Schule ist er auch ganz gut. Aber am meisten Spaß macht ihm das Segeln. Sein Lieblingsrevier? Natürlich die Lübecker Bucht!

OPTIMIST VON ANFANG AN

Angefangen hat alles im Opti auf der Wakenitz. Im Verein Lübecker Yacht-Club hat der kleine Finn das Segeln von der Pike auf gelernt und seinen Jüngsten-Segelschein im „Optimisten“ gemacht. Da war er gerade mal in der 1. Klasse und konnte noch nicht richtig lesen und schreiben. Aber die theoretische Prüfung hat er trotzdem bestanden, erzählt seine Mutter Ulrike (43) stolz. Gemeinsam mit ihrem Mann Fritz (51) segelt sie ebenfalls leidenschaftlich gern, vor allem in der Lübecker Bucht. Mit dem eigenen Boot geht es dann Richtung Grömitz und Neustadt oder gerne auch mal, wenn die Zeit es erlaubt, hoch nach Dänemark oder nach Rügen.

KENTERN GEHÖRT DAZU

Finn hat die Liebe zum Segeln mit der Muttermilch aufgesogen und das spürt man, wenn er heute als Regattanachwuchs hoch am Wind über die Ostsee segelt. Angst so ganz allein in seinem Opti hat er nicht, auch wenn er bei Wettkämpfen schon mal bei Windstärke 4 bis 5 raus muss. Das Gefährliche sind dann die Böen, sagt er fachkundig, da musst du immer gut aufpassen. Und ist er schon mal im Sturm gekentert? Ja, aber das war nicht schlimm, da hab ich mich im Wasser einfach nur auf das Schwert gestellt und das Boot wieder umgedreht, erzählt er betont lässig. Keine große Sache, reines Anfängertraining.

EINE SCHULE FÜRS LEBEN

Selbstverständlich trägt Finn an Bord auch immer eine Schwimmweste über seinem Neo und er hat Freischwimmer. Ist ja klar. Besonders stolz ist er übrigens auf seine große wasserfeste Regattauhr am Handgelenk - mit Count-Down- und Timer-Funktion versteht sich. Ein Handy nimmt er nicht mit an Bord. Was braucht man sonst noch zum Segeln? Ausdauer ist wichtig, erklärt sein Vater Fritz als erfahrener Segler, aber auch Kraft, Teamgeist und Mut gehören dazu. Und natürlich eine gute Taktik und der richtige Biss, um am Ende als erster durchs Ziel zu gehen. Irgendwie ist Segeln auch eine gute Schule fürs Leben, stellt er zufrieden fest.

IRGENDWAS MIT SEGELN

© Ingo Wandmacher

Zehn Regatten ist Finn in dieser Saison für den LYC schon gesegelt, mal in Kiel, Schwerin, Eckernförde oder einfach mal vor Ort auf der Wakenitz im Herzen Lübecks. Das bedeutet für die ganze Familie immer eine logistische Herausforderung. Langeweile kommt bei uns an den Wochenenden selten auf, wir sind eigentlich immer unterwegs, sagt Mutter Ulrike lachend, aber Segeln ist nun mal unsere große Leidenschaft! Gerade erst ist Finn Landesjüngstenmeister vor Travemünde geworden. Was kommt danach? Weiß noch nicht, sagt Finn und grinst ein wenig verlegen. Gleich muss er sich erst mal seinen Hausaufgaben widmen, seine Lieblingsfächer in der Schule sind Sport und Mathe. Was möchte Finn denn mal werden? Segelmacher! Antwortet er wie aus der Pistole geschossen und strahlt über das ganze Gesicht. War ja klar, irgendwas mit Segeln. Das ist auf jeden Fall eine Liebe fürs Leben, so viel steht fest. Hut ab, kleiner Finn, mach weiter so, wir wünschen Dir immer viel Spaß allein an Bord und stets eine Handbreit Wasser unter dem Kiel!

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