Von der
Muse geküsst

Kulturmomente im Theater Lübeck

Lübsche Bühnenwelten

Wenn Theater dich in imaginäre Welten entführt – das ist Glück! Das Theater Lübeck lässt dich über den Horizont blicken und neue Perspektiven entdecken. Genieße den Facettenreichtum des Musiktheaters, lass dich vom Schauspiel in seinen Bann ziehen und tauche in glanzvolle Konzerterlebnisse ein! Sei dabei, wenn einzigartige Uraufführungen die Bretter, die die Welt bedeuten, erobern! Hinter der beeindruckenden Jugendstilfassade des Theater Lübeck erwartet dich künstlerischer Hochgenuss auf drei verschiedenen Bühnen.

Theater Lübeck: ein Haus – drei Bühnen

Mehrfach wurde das Theater Lübeck für seine Inszenierungen ausgezeichnet. Es begeistert in jeder Saison mit seinem umfassenden Repertoire. Im Großen Haus, in den Kammerspielen und im Jungen Studio sind spannende Uraufführungen ebenso zu erleben wie Klassiker der Bühnenkunst. Erlebe die Vielfalt von Musiktheater und Schauspiel! Lass dich von außergewöhnlichen Dramatisierungen der Weltliteratur, musikalischen Schauspielproduktionen und sinnenfrohen Neuinszenierungen der klassischen Dramatik inspirieren! Genieße die gesamte Bandbreite des Opernrepertoires, ergänzt durch Musicals, Operetten und Musiktheaterwerke des 20. und 21. Jahrhunderts! Ein weithin berühmter Klangkörper ist das Philharmonische Orchester der Hansestadt Lübeck mit seiner Heimspielstätte Musik- und Kongresshalle Lübeck. Das Orchester prägt das Klangprofil des Musiktheaters ebenso wie der Chor und Extrachor – lass dich von der Musik davontragen!

Theaterführungen – der Blick hinter die Kulissen

Der Faszination des Theaters kann sich niemand entziehen. Wie gern möchte man in seinen Kosmos eintauchen! So viele Fragen kreisen um die Dinge, die sich dem Blick entziehen: Welche Technik verbirgt sich hinter dem samtenen Vorhang? Welcher künstlerische Zauber ist am Werk bevor er sich hebt? Lass dir die kleinen Geheimnisse des Theaters nicht entgehen und finde heraus, was sonst vor den Augen des Publikums versteckt ist! Wer behält den Überblick über die Requisiten? Was genau macht eine Gewandschneiderin? Muss eine Souffleuse flüstern lernen? Die öffentlichen Führungen des Theater Lübeck lassen dich hinter die Kulissen blicken.

Und wenn du den Eindruck hast, daß das Leben ein Theater ist, dann suche dir eine Rolle aus, die dir so richtig Spaß macht.
William Shakespeare

Ein Theater erobert Lübeck

Heute zieht die historische Jugendstilfassade des Lübecker Theaters den Blick bereits aus der Ferne auf sich. Erbaut wurde dieses architektonische Schmuckstück nach den Plänen des Architekten Martin Dülfer ab 1905/06 mithilfe einer großzügigen Spende des Mäzens Emil Possehl. Die feierliche Eröffnung folgte im Jahr 1908. Theater wird in Lübeck jedoch bereits seit der Aufklärung gespielt. Am heutigen Standort in der Beckergube eröffnete 1753 ein einstöckiges Logentheater, das später an die Brüder Hinrich und Johannes Ebbe veräußert wurde, die es als "Ebbe'sches Etablissement" mit Produktionen belebten. 1858 entstand ein moderner Bau, der zur damaligen Jahrhundertwende jedoch bereits wieder abgerissen wurde, da er den neuesten Brand- und Sicherheitsvorschriften nicht mehr entsprach.

Augenschmaus – die Architektur des Theater Lübeck

Die Jugendstilarchitektur des Lübecker Theaters prägt sowohl die Fassade als auch die Innenräume der Spielstätte. Sehenswert ist das kunstvolle Relief, das die dreigeschossige Sandsteinfassade des Theaters schmückt. Apollo, Gott der Künste, und die neun Musen bilden den Mittelpunkt dieses Kunstwerks. Sie werden von Tragödie und Komödie eingerahmt – allesamt Arbeiten des Bildhauers Georg Roemer. Getragen wird das Giebeldreieck von Gruppen aus Karyatiden und Atlanten des Hamburger Bauplastikers Karl Weinberger. Im Inneren des Theaters Lübeck faszinieren zahlreiche Details der Jugendstilzeit. Nachdem der größte Teil der dekorativen Jugendstilelemente in den 1930er Jahren bei Umbauarbeiten verloren gingen, wurden diese bei der Generalsanierung von 1992 bis 1996 liebevoll rekonstruiert. Ein Gesamtkunstwerk erwartet dich!

Die Geschichte des Lübecker Theaters


  • Wanderbühnen sind in der Stadt, was erstmals für das Jahr 1637 schriftlich belegt ist. Die Stücke werden zumeist auf dem Marktplatz aufgeführt. Später werden auch in Privathäusern Vorstellungen gegeben.

  • Lübecks erste Opernaufführung „Ipermestra“ findet in Hermann Hinrich Schröders Privathaus in der Königstraße/Ecke Wahmstraße statt. Der Zimmermeister ist ein wahrer Theater-Enthusiast. Dargeboten wird das Stück von einer italienischen Operntruppe.

  • Hermann Hinrich Schröder bekommt das Theaterprivileg für die Aufführungen in seinem Haus.

  • Auf der Suche nach größeren Räumlichkeiten vor allem für die aufwändigeren Opernaufführungen stößt Schröder auf den leer stehenden „Lüneburger Hof“ in der Beckergrube. 1753 eröffnete er hier ein einstöckiges Logentheater.

  • Nach 25 Jahren verkauft Schröder das Haus an die Brüder Hinrich und Johannes Ebbe, die es als „Ebbesches Theater“ weiterführten.

  • Ein stehendes Theater mit festem Ensemble tritt vor der Jahrhundertwende an die Stelle der wechselnden Wanderbühnen.

  • Da das Bedürfnis nach einem zeitgemäß ausgestatteten, repräsentativen Gebäude wächst, wird ein kompletter Theaterneubau nach den Plänen des Eisenbahnbaudirektors Benda beschlossen.

  • Das alte Theater schließt seine Pforten. Der Neubau mit Ball- und Gesellschaftsräumen wird von Mitgliedern des Senats und wohlhabenden Kaufleutefamilien finanziert.

  • Das neue Theatergebäude wird eröffnet. Die Hofoper Schwerin gastiert mit dem "Freischütz" von Carl Maria von Weber.

  • Das Theater wird nach mehreren Bränden und und infolger zunehmender Beschwerden über die mangelnde Bequemlichkeit des Zuschauerraums geschlossen. Die innerstädtischen Diskussionen um einen Neubau und dessen Finanzierung nehmen mehrere Monate in Anspruch bis schließlich Prof. Martin Dülfer beauftragt werden kann.

  • Das neue Theater im Jugendstildekor wird eröffnet. Das Große Haus mit seiner von Meeresornamentik geprägten Decke begeistert die Theatergäste. Zur Eröffnungsfeier spielt das Orchester des Vereins der Musikfreunde.

  • Umfassende Sanierungen werden vorgenommen, um die alte Jugendstilpracht wieder zum Vorschein zu bringen und Anpassungen an moderne technische und sicherheitstechnische Standards vorzunehmen.

  • Für die Generalsanierung werden die Architekten mit dem BDA-Preis Schleswig-Holstein ausgezeichnet.

  • Zum 100-jährigen Jubiläum erinnern zahlreiche Veranstaltungen an die vielfältige Geschichte des Theaters. Wie in der Eröffnungsspielzeit 1908/09 stehen Richard Wagners „Rheingold“ und die „Walküre“ sowie Giuseppe Verdis „Rigoletto“ auf dem Spielplan.