Beschreibung
Detailbeschreibung
Jede Pflanzenart am Ufer oder im Wasser benötigt und toleriert bestimmte Standortbedingungen. Wichtige Besiedlungsfaktoren sind Untergrundbeschaffenheit, Lichtverhältnisse, Uferrelief, Wassertiefe sowie Wind- und Wellenexposition. Die unterschiedliche Anpassungsfähigkeit der Pflanzen an diese Bedingungen führt im Konkurrenzkampf untereinander zu einer charakteristischen Abfolge von Vegetationsgürteln am und im Fluss. Im Vergleich zu Landpflanzen auf wechselfeuchten Böden profitiert die hier lebende Vegetation von der stets ausreichenden Menge an Wasser und häufig auch an Nährsalzen im Wurzelraum. Auf der anderen Seite stresst der an Sauerstoff arme und an Pflanzengiften reiche schlammige Boden die Pflanzen nicht unerheblich, wie sich am Beispiel des Schilfsterbens an der Wakenitz zeigt. Für gänzlich untergetaucht lebende Pflanzen sind zudem noch die schlechte Verfügbarkeit von Kohlenstoffdioxid im Wasser sowie die Strömung zu lösende Probleme.
Der Vortrag nimmt die Zuhörer mit auf eine Pflanzenexkursion vom feuchten Bruchwald über die Röhricht- und Schwimmblatt- bis in die Tauchblattpflanzenzone. Dabei wird die Biologie ausgewählter Arten aus diesen Bereichen und deren zunehmende Anpassung an das Leben am und schließlich im Wasser - auch anhand von makroskopischen und mikroskopischen Aufnahmen - in den Blick genommen. Im Vortrag wird weiterhin auf die Veränderung der Vegetation unter dem Einfluss der anhaltenden Zufuhr von Düngestoffen aus der Landwirtschaft und der Luft sowie der steigenden Wassertemperatur durch den Klimawandel eingegangen.
Rolf Albert hat die Fächer Biologie und Chemie für das Höhere Lehramt an der Universität der Freien und Hansestadt Hamburg studiert und beobachtet mit seinem Lehrerkollegen Jörg Clement seit Jahrzehnten - auch nach der Pensionierung - die biologischen und chemischen Verhältnisse im Naturschutzgebiet Wakenitz und ihrer Zuflüsse. Sein Interesse galt immer schon der Makro-, Mikro-, Tier- und Pflanzen- sowie der Landschaftsfotografie. An der aktuellen Ausstellung "Unsere Wakenitz - 25 Jahre Naturschutzgebiet" hat er maßgeblich mitgearbeitet.
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