So schmeckt
die Hanse

Schiffergesellschaft Lübeck

Restaurant mit Gotteskeller und rund 500 Jahren Tradition

Wer alte Seefahrertradition hautnah erleben möchte, ist im Gebäude der Schiffergesellschaft genau richtig. Das stolze Giebelhaus direkt gegenüber der Seefahrerkirche St. Jakobi ist seit rund 500 Jahren Heimat der Lübecker Seeleute und Kapitän:innen und lädt heute Gäste aus aller Welt zu maritimer Gemeinschaft und Gastlichkeit ein. Die Schiffergesellschaft ging offenbar aus der St. Nikolaus-Bruderschaft hervor, die sich - wie alle Bruderschaften - nach der Reformation auflösen musste. Anlässlich eines Besuchs in der Schiffergesellschaft bietet es sich an, das typische Seemannsgericht „Labskaus“ zu probieren. Ein Kartoffelgericht mit Pökelfleisch, Salzhering, Spiegelei und roter Bete. Echt lecker! Unser Tipp: Im Sommer ist das „Sonnendeck“ im Schiffergarten des idyllischen Innenhofs geöffnet! Eine herrliche grüne Oase mit Blick auf den imposanten Turm von St. Jakobi.

Allen zu gefallen ist unmöglich.
Lebensweisheit auf Kalkstein am Eingang

Kostbare Fracht

Die Geschichte des Hauses und der Stiftung der Schifferbrüder geht weit in die Hansezeit zurück. Noch heute sind hier zahlreiche Spuren der Vergangenheit zu entdecken. So sitzt du beim Essen an langen Tischen aus alten Schiffsplanken, den sogenannten Gelagen. Das hat nichts mit feucht-fröhlichen Zusammenkünften zu tun. Gelage nennt man die schmalen Eichentische mit den Bänken und den hohen Rücken, wo die Hanseaten immer schon auf Tuchfühlung zusammenrückten. Die Gelage waren die Stammplätze der Kaufleute, die in sogenannten „Kompanien“ organisiert waren - je nachdem, wohin ihre Handelswege auf der Ostsee sie führten. Die Novgorodfahrer brachten per Schiff Pelze, Wachs und Honig aus Russland, die Schonenfahrer Heringe, die als Fastenspeise von besonderer Bedeutung waren. Die Schwedenfahrer hatten Erze an Bord und die Bergenfahrer lieferten getrockneten Kabeljau, den begehrten Stockfisch aus Norwegen. Aus England und Flandern kamen Stoffe und fertige Metallwaren. Die Wappendarstellungen an den Bankwangen bestimmten bereits vor 500 Jahren die Sitzordnung und jeder Seemann fand seinen Platz.

Hilfe in der Not

Nicht nur Wohltäter:innen aus den Kreisen der Ratsherren und Kaufleute kümmerten sich im Mittelalter um Bedürftige, auch Bruderschaften von Handwerkern und Seeleuten sorgten für in Not geratene Brüder und ihre Familien. So auch die Schiffergesellschaft zu Lübeck, die 1401 als St. Nicolaus-Bruderschaft „Zu Hilfe und Trost der Lebenden und Toten und aller, die ihren ehrlichen Unterhalt in der Schifffahrt suchen“ gegründet wurde. So schufen die Schifferbrüder damals in der Nachbarschaft ihres Versammlungshauses Wohnraum für alte und bedürftige Menschen und sorgten für deren Unterhalt. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde der Schifferhof in der Engelsgrube errichtet, der bis heute Witwen von verstorbenen Kapitänen ein gemütliches Zuhause bietet.

Für Gottes Lohn – Gotteskeller mit Bar

Der Gotteskeller ist heute eine beliebte Bar im Keller des historischen Gebäudes der Schiffergesellschaft. Gotteskeller fanden sich im Mittelalter in einigen Lübecker Bürgerhäusern. In derartigen Gelassen konnten Bedürftige, die kein festes Dach über dem Kopf hatten, kostenfrei essen und übernachten – gegen Gottes Lohn. Heute lädt der Gotteskeller mit gut bestückter Bar zum Feiern, zu Rum-Tastings und zum geselligen Miteinander ein. Rauchen ist hier ausdrücklich erlaubt!

Kontakt
Schiffergesellschaft
Breite Straße 2
23552 Lübeck
Öffnungszeiten
  • Mo geschlossen

  • Di - So

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